Glockenläuten

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Der Text zum Zwölfuhrläuten aus Röslau wurde übernommen von der Website des BR Bayerischer Rundfunk

Der Ort am Oberlauf der Eger hat etwa 2.400 Einwohner. Er entstand Ende der 60er-Jahre als freiwillige Zusammenlegung der schon seit dem Mittelalter bestehenden Gemeinden Oberröslau und Unterröslau. In der Folgezeit wurden weitere zehn Orte eingemeindet. Das Wappen übernahm man damals von Oberröslau, ein silbernes Einhorn auf drei stilisierten Berggipfeln, die auf die Lage im Fichtelgebirge hinweisen. Das Einhorn stammt aus dem Wappen der Familie von Waldenfels, die bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts hier begütert war.

Wandern zum Zwölfgipfelblick

Jahrhundertelang war Röslau ein durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Als die Eisenbahn den Ort erreichte, siedelte sich Industrie an, ein Porzellanwerk und eine Drahtfabrik entstanden. Heute ist die Gegend vor allem für Wanderer und Erholungssuchende interessant. Nördlich des Ortes kann man vom Kapfberg aus das ganze Fichtelgebirge überschauen, Zwölfgipfelblick heißt der Aussichtspunkt.

Im Jahr 1528 trat der Ort auf Befehl des Landesherrn, des Markgrafen Georgs des Frommen, gegen den Willen des damaligen Pfarrers zum evangelischen Glauben über. Dabei ist es bis heute geblieben. Die Röslauer Pfarrkirche zeigt als markgräfliche Predigerkirche die Zugehörigkeit zum Protestantismus deutlich: Doppelstöckige, umlaufende Emporen, und über dem Altar die Kanzel und die Orgel.

Einnahmen durch Kirchenstühle

Bis ins 19. Jahrhundert hinein wurden die Kirchenstühle, wie in vielen Gotteshäusern auf dem Land üblich, verkauft oder vermietet. In Röslau aber war dies besonders gut organisiert: Die 253 Männerstühle und die 214 Weiberstühle waren nicht nur durchnumeriert und mit Namensschildern versehen, einige der vorderen und damit besseren waren sogar abschließbar, damit sich kein Unbefugter darauf niederlassen konnte.

Ursula Naumann